Deutsch Indonesische Gesellschaft Hamburg e.V.

Perhimpunan Persahabatan Jerman Indonesia Hamburg e.V.

CONSOLATIO CHOIR aus NORD SUMATRA

-von Andreas Kurschat-

Ein Batak-Chor mit Friedensbotschaft in Hamburg
Glanzvolle Stimmen füllten den Raum der evangelisch-reformierten Kirche in der Ferdinandstraße am 12. November 2023 bei einem Chorkonzert der besonderen Art: Der Consolatio Choir der Universität von Nord-Sumatra (Paduan Suara Consolatio Choir Universitas Sumatera Utara) aus Medan war zu Gast in Hamburg. Chorleiter Tony Siagian und sein vielfach preisgekröntes Ensemble ließen geistliche und weltliche Vokalmusik aus der Tradition der Batak in Nord-Sumatra sowie auch aus anderen Regionen Indonesiens und der übrigen Welt erklingen. Dabei spannten sie auch zeitlich einen weiten Bogen vom Barock bis in die Gegenwart.
So begeisterten sie zum Beispiel mit dem feierlichen Lobgesang „Hallelujah“ aus Georg Friedrich Händels Oratorium „Messiah“ ebenso wie mit neueren Stücken von Tom Fettke, Marty Nystrom und Ola Gjeilo, folkloristischen Liedern aus Indonesien und der ausdrucksvoll vorgetragenen Hymne „O Tano Batak“ (O Batak-Land) von Siddik Sitompul, einem musikalischen Bekenntnis der Heimatverbundenheit. Zum Abschluss stimmten sie den weithin bekannten Kanon „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden) an und ermunterten auch die Besucher, in dieses Friedensgebet einzustimmen.


Das Konzert stand im Zentrum eines indonesischen Nachmittages, der mit einem Gottesdienst begann und mit einem reichhaltigen Buffet endete. Veranstalter waren die Indonesische Christliche Gemeinschaft in Hamburg (Persekutuan Kristen Indonesia di Hamburg – PERKI e.V.) und der Batakische Kulturförderverein (Masyarakat Nauli Indonesia – MNI Hamburg). Die Deutsch-Indonesische Gesellschaft Hamburg war mit ihren Medienkanälen daran beteiligt, das Konzert anzukündigen, dessen Anziehungskraft weit über die Grenzen Hamburgs hinaus reichte.
Die Generalkonsulin der Republik Indonesien in Hamburg, Renata Siagian, würdigte in ihrem Grußwort die künstlerische Leistung des Consolatio Choir und seine Verdienste um den internationalen kulturellen Austausch sowie auch das Engagement von PERKI und MNI in Hamburg. Dabei betonte sie ihre eigene Prägung durch die Batak-Tradition und zeigte sich erfreut darüber, nun in diesem Rahmen einen ihrer ersten offiziellen Termine nach ihrem Amtsantritt in Hamburg wahrnehmen zu können. Der MNI-Vorsitzende, Toga Panjaitan, dankte den Vielen, die dazu beigetragen hatten, dieses herausragende Ereignis in Hamburg möglich zu machen.


Der Verein PERKI, der evangelische Christen indonesischer Herkunft aus unterschiedlichen ethnischen Gruppen und kirchlichen Strömungen vereinigt, ist schon seit 1979 im Gemeindezentrum der Evangelisch-reformierten Kirche in Hamburg in der Ferdinandstraße zu Gast und feiert dort regelmäßig Gottesdienste. MNI pflegt die Kultur der Batak in Hamburg und darüber hinaus im gesamten norddeutschen Raum. Dazu gehört auch das Gedenken an den Missionar Ludwig Ingwer Nommensen aus Odenbüll auf Nordstrand, der im 19. Jahrhundert in Nord-Sumatra die heute mitgliederstärkste Batak-Kirche aufbaute: die Huria Kristen Batak Protestan (HKBP). Aufgrund dieser kirchlichen Verbindung wirkte bei der liturgischen Rahmung des Konzerts neben zwei in Hamburg ansässigen indonesischen Geistlichen – Pastor David Sihite und Pastorin Mareike Bangun – auch der Odenbüller Pastor Thorsten Wiese mit.


Im Verlauf des Konzerts wurde auch kurz auf die Geschichte des Consolatio Choir zurückgeblickt: Gegründet wurde er 1990 an der Universität von Nord-Sumatra in Medan als Studentenchor, doch inzwischen hat er auch schon Gesangstalente von außerhalb der Universität aufgenommen. Mit dem Konzert in Hamburg endete die diesjährige Deutschlandreise des Chors, der vorher mit Unterstützung durch die Vereinte Evangelische Mission mehrere Konzerte in der Rhein-Ruhr-Region gegeben hatte. Allerdings konnte nur gut die Hälfte der Chormitglieder an der Reise teilnehmen, weil die übrigen keine Visa erhalten hatten. Es bleibt zu hoffen, dass der Chor bei künftigen Deutschlandreisen in möglichst vollständiger Besetzung auch wieder in Hamburg Station machen wird.